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Fürst Johann II: Besser bekannt als «der Gute» Fürst Johann II: Besser bekannt als «der Gute»



Fürst Johann II. wurde am 5. Oktober 1840 in Eisgrub (Mähren) geboren. Als sein Vater Alois II. 1958 starb, übernahm er als 18-Jähriger die Regierung. Er absolvierte Studien an der Universität Bonn (1859) sowie in Brüssel und Paris (1860). Sein Erzieher und Reisebegleiter war der Sozialreformer Karl Freiherr von Vogelsang, der seine Einstellung zu sozialen und humanitären Fragen nachhaltig prägte.

Sein Wirken in Liechtenstein ist noch heute präsent und teilweise sichtbar. In seine 71-jährige Regierungszeit (1858–1929) fielen zahlreiche wichtige Reformen. Dies zeigt die nicht abschliessende Aufzählung von Evelin Oberhammer im Historischen Lexikon des Fürstentums Liechtenstein: «1859 jene des Schulwesens, der Währung und des Strafrechts, 1864 der Gemeindeverwaltung, 1865 der Gewerbeordnung und der Steuergesetzgebung sowie 1869 des Armenwesens. 1911 schloss Liechtenstein einen Postvertrag mit Österreich, 1920 einen mit der Schweiz und 1923 einen Zollanschlussvertrag mit der Schweiz. 1862 unterzeichnete Johann II. die zwischen ihm und den Landständen ausgehandelte erste konstitutionelle Verfassung Liechtensteins und 1921 die Verfassung auf parlamentarisch-demokratischer Grundlage.»

Doch gerade die Verfassungsänderung hat Fürst Johann II. nicht aus eigenen Stücken vorangetrieben. Hier stimmte er nach den «Schlossabmachungen» 1920 den Forderungen der Volkspartei unter der Führung von Wilhelm Beck zu.

Er verbot die Errichtung von Spielbanken
Ein heute aktuelles Thema war damals schon Diskussionsgegenstand: Casinos in Liechtenstein. Obwohl der Staat die Einnahmen damals gut hätte gebrauchen können, hat Fürst Johann II. die Errichtung von Spielbanken verboten, da er sie für moralisch verderblich hielt. Er war tief religiös und deshalb unterstützte er den Bau der Pfarrkirchen in Ruggell, Balzers Vaduz und Schaan mit namhaften Beträgen. Er beteiligte sich auch an den Kosten der Rheineindämmung in 1870er- Jahren und am Ausbau der Strassen und Wanderwege. So finanzierte er zum Beispiel den Bau des Fürstensteigs 1897 oder den Bau der Schlossstrasse von Vaduz nach Triesenberg.

Auch an die Lebensmittelversorgung Liechtensteins im Ersten Weltkrieg leistete er grosse Beiträge. Aufgrund dieser Grosszügigkeit erhielt er im Volk den Beinamen «der Gute». 1932 wurde zu seinen Ehren in Schaan ein Denkmal erstellt. Die Inschrift darauf: «Dem Vater des Volkes, dem Freunde des Friedens, dem Helfer der Armen, dem Hirten der Kunst. Fürst Johann dem Guten.» Daneben sind auch in mehreren Gemeinden Strassen nach ihm benannt. Evelin Oberhammer beschreibt ihn im Historischen Lexikon mit den Worten: «Der in Liechtenstein äusserst beliebte, weltanschaulich konservative Johann II. war zeitlebens ebenso philanthropisch wie menschenscheu. So verweigerte er nach Möglichkeit die Anfertigung von Porträts oder Fotos und vermied öffentliche Auftritte und Ehrungen.»

Der bedeutendste Kunstsammler seiner Zeit
Doch nicht nur in Liechtenstein zeigte er sich grosszügig. Er subventionierte verschiedene medizinische und historische Forschungen. Zudem zählte Johann II. zu den bedeutendsten Sammlern und Kunstmäzenen seiner Zeit. Er ergänzte den Bestand der Fürstlichen Sammlungen um altdeutsche und niederländischen Meister. Viele Kunstgegenstände schenkte er auch Museen – unter anderem auch dem Landesmuseum. Er starb am 11. Februar 1929 in Feldsberg.

Quelle Text: Patrik Schädler
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