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Fürst Josef Johann Adam: Der erste Sanierer



Josef Johann Adam wurde am 27. Mai 1690 in Wien als achtes Kind von insgesamt 15 Kinder in die grosse Familie des Fürsten Anton Florian geboren. Er war dessen einzig überlebender Sohn. Wie es damals üblich war, schickte man ihn nach einer zielgerichteten Ausbildung mit 18 Jahren auf «Kavalierstour» durch Europa mit längeren Aufenthalten in den Metropolen der Politik und Kultur.

«In Frankfurt nahm Josef Johann Adam auch an der Kaiserkrönung Karls VI. teil, der offensichtlich beabsichtigte, das Haus Liechtenstein wieder enger an den kaiserlichen Hof zu binden. Aufgrund seiner fürstlichen Herkunft und seiner militärischen Verdienste für den Kaiser erhielt Joseph Johann Adam mehrere Auszeichnungen und kurz nach seinem Regierungsantritt 1721 den Orden vom Goldenen Vlies», heisst es dazu im Lehrmittel «Fürst und Volk». Im Oktober 1721 hatte Josef Johann Adam nach dem Tod seines Vaters Anton Florian die Regentschaft des Hauses Liechtenstein übernommen. «Neben der Regierung erbte der Fürst die vereinten Fideikommisse der in der männlichen Linie ausgestorbenen karolinischen und der gundakerschen Linie sowie das 1719 entstandene Reichsfürstentum Liechtenstein», heisst es im Historischen Lexikon des Fürstentums Liechtenstein.

Sein Vater hat ihm Schulden hinterlassen
Der Start als Fürst war für Josef Johann Adam nicht einfach. Sein Vater Anton Florian hat ihm einem beträchtlichen Schuldenberg hinterlassen. Die hohen Repräsentationskosten hatten das Fürstenhaus in eine missliche Finanzlage gebracht. «Die Fülle privater Aufgaben veranlasste Josef Johann Adam, sich weitgehend aus den kaiserlichen Diensten zurückzuziehen und sich ganz der Verwaltung und Sicherung der ererbten Güter zu widmen», schreibt Herbert Haupt dazu im Historischen Lexikon. Bei der Verwaltung seiner Güter war Fürst Josef Johann Adam sehr erfolgreich. Daneben konnte er auch den Familienfrieden wieder herstellen. Seit den testamentarischen Verfügungen von Fürst Johann Adam I. hing der Haus-segen in der Familie Liechtenstein schief. Mit Vergleichen, Konzessionen und Tauschgeschäften gelang es Fürst Josef Johann Adam, wieder für Ruhe zu sorgen. Weniger ruhig verlief es in seinem Privatleben. Er war insgesamt vier Mal verheiratet. Aus diesen Ehen entstanden neun Kinder. Aus der ersten Ehe ein Kind, aus der dritten Ehe fünf Kinder – unter anderem Johann Nepomuk Karl von Liechtenstein – und aus der vierten Ehe drei Kinder.

Für die Liechtensteiner änderte sich nichts
Für die Einwohnerinnen und Einwohner des Reichsfürstentums Liechtenstein änderte sich unter Josef Johann Adam wenig. Schon sein Vater Fürst Anton Florian brach das Huldigungsversprechen und schaffte die althergebrachten Rechte und Freiheiten der Untertanen ab. Stattdessen führte er eine absolutistische Verfassungs-reform durch. Auch sein Sohn Josef Johann Adam hatte für die Bitten der Landschaften um Wiederherstellung der alten Rechte kein Gehör. 1732 erliess er für Liechtenstein eine Polizei- und Landsordnung. Fürst Josef Johann Adam verstarb 42-jährig in Wien, ohne Liechtenstein je betreten zu haben.

Quelle Text: Patrik Schädler
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